Die richtige Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Haustieres. Genau wie bei Menschen kann eine ausgewogene Ernährung dazu beitragen, Krankheiten vorzubeugen, die Energielevels zu optimieren und ein langes, gesundes Leben zu fördern. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl des Futters achten sollten und welche Nahrungsmittel für Ihr Haustier geeignet oder schädlich sind.
Grundlegende Ernährungsbedürfnisse von Haustieren
Obwohl verschiedene Haustierarten unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse haben, gibt es einige grundlegende Nährstoffe, die für die meisten Tiere wesentlich sind:
Proteine
Proteine sind die Bausteine des Körpers und spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau und der Reparatur von Gewebe, der Produktion von Hormonen und Enzymen sowie der Unterstützung eines gesunden Immunsystems. Hochwertige Proteinquellen für Haustiere umfassen:
- Fleisch (Huhn, Rind, Lamm, Fisch)
- Eier
- Milchprodukte (in Maßen)
- Pflanzliche Proteine wie Soja (insbesondere für vegetarisch ernährte Haustiere)
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate liefern Energie und Ballaststoffe, die für eine gesunde Verdauung wichtig sind. Gute Kohlenhydratquellen umfassen:
- Reis
- Haferflocken
- Süßkartoffeln
- Gemüse
Fette
Fette sind eine konzentrierte Energiequelle und helfen bei der Aufnahme fettlöslicher Vitamine. Sie tragen auch zur Gesundheit von Haut und Fell bei. Gesunde Fettquellen umfassen:
- Fischöl (reich an Omega-3-Fettsäuren)
- Pflanzenöle (wie Leinöl)
- Tierische Fette in Maßen
Vitamine und Mineralien
Diese Mikronährstoffe sind für verschiedene Körperfunktionen unerlässlich, von der Knochengesundheit bis zur Blutgerinnung. Ein ausgewogenes Tierfutter sollte alle nötigen Vitamine und Mineralien in der richtigen Menge enthalten.
Wasser
Wasser ist der wichtigste Nährstoff überhaupt. Stellen Sie sicher, dass Ihr Haustier immer Zugang zu frischem, sauberem Wasser hat.

Eine ausgewogene Ernährung sollte alle wichtigen Nährstoffe in der richtigen Menge enthalten.
Ernährung für Hunde
Hunde sind Omnivoren, was bedeutet, dass sie sowohl Fleisch als auch pflanzliche Nahrung vertragen. Ein gesundes Hundefutter sollte idealerweise folgende Zusammensetzung haben:
- Proteine: 18-25% für erwachsene Hunde, 22-32% für Welpen und aktive Hunde
- Fett: 8-15% für erwachsene Hunde, 10-25% für Welpen und aktive Hunde
- Kohlenhydrate: 30-70% der Gesamtnahrung
- Ballaststoffe: 2-4%
Nahrungsmittel, die für Hunde geeignet sind:
- Mageres Fleisch (gekocht, ohne Gewürze)
- Fisch (gekocht, ohne Gräten)
- Eier (gekocht)
- Gemüse wie Karotten, grüne Bohnen, Erbsen, Kürbis
- Obst in kleinen Mengen (z.B. Äpfel ohne Kerne, Blaubeeren)
- Gekochter Reis oder Süßkartoffeln
Nahrungsmittel, die für Hunde gefährlich sind:
- Schokolade und Kakao
- Avocados
- Zwiebeln und Knoblauch
- Trauben und Rosinen
- Alkohol
- Koffein
- Xylit (ein Süßstoff, der in vielen zuckerfreien Produkten vorkommt)
- Macadamia-Nüsse
- Roher Teig mit Hefe
Ernährung für Katzen
Katzen sind obligate Karnivoren, was bedeutet, dass sie hauptsächlich Fleisch benötigen und ihren Nährstoffbedarf nicht aus pflanzlichen Quellen decken können. Ein gesundes Katzenfutter sollte idealerweise folgende Zusammensetzung haben:
- Proteine: 26-30% für erwachsene Katzen, 30-35% für Kätzchen
- Fett: 9-15% für erwachsene Katzen, 15-20% für Kätzchen
- Taurin: Dieser Aminosäure ist essentiell für Katzen und muss im Futter enthalten sein
- Kohlenhydrate: Weniger wichtig für Katzen, sollten unter 10% liegen
Nahrungsmittel, die für Katzen geeignet sind:
- Hochwertiges Katzenfutter (Nass- oder Trockenfutter)
- Gekochtes Fleisch (ohne Gewürze)
- Gekochter Fisch (ohne Gräten)
- Kleine Mengen gekochtes Gemüse
Nahrungsmittel, die für Katzen gefährlich sind:
- Alle für Hunde genannten gefährlichen Nahrungsmittel
- Thunfisch als Hauptnahrungsmittel (kann zu Quecksilbervergiftung führen)
- Rohe Eier (Risiko von Salmonellen)
- Roher Fisch (Risiko von Thiaminmangel)
- Knochen (Erstickungsgefahr, Verletzungsgefahr)

Katzen benötigen eine proteinreiche Ernährung mit tierischen Produkten.
Kommerzielles Futter vs. selbstgemachtes Futter
Sowohl kommerzielles als auch selbstgemachtes Futter haben Vor- und Nachteile. Hier eine Übersicht:
Kommerzielles Futter:
Vorteile:
- Bequem und zeitsparend
- Enthält in der Regel alle notwendigen Nährstoffe in der richtigen Balance
- Qualitativ hochwertige Marken unterliegen strengen Kontrollen
- Lange Haltbarkeit
Nachteile:
- Kann Konservierungsmittel, Farbstoffe oder Füllstoffe enthalten
- Qualität kann je nach Marke stark variieren
- Kann teuer sein, besonders hochwertige Marken
Selbstgemachtes Futter:
Vorteile:
- Volle Kontrolle über Zutaten und Qualität
- Kann individuell an die Bedürfnisse Ihres Haustieres angepasst werden
- Frei von Konservierungsmitteln und künstlichen Zusätzen
Nachteile:
- Zeitaufwendig in der Zubereitung
- Risiko von Nährstoffungleichgewichten, wenn nicht richtig zusammengestellt
- Erfordert Kenntnisse über Tiernährung
- Kürzere Haltbarkeit
Wenn Sie sich für selbstgemachtes Futter entscheiden, konsultieren Sie unbedingt einen Tierarzt oder Tiernährungsexperten, um sicherzustellen, dass die Nahrung alle Nährstoffbedürfnisse Ihres Haustieres erfüllt.
Fütterungspläne für verschiedene Lebensphasen
Die Ernährungsbedürfnisse Ihres Haustieres ändern sich im Laufe seines Lebens. Hier sind einige Richtlinien für verschiedene Lebensphasen:
Welpen und Kätzchen
- Benötigen mehr Kalorien, Proteine und bestimmte Mineralien für das Wachstum
- Sollten spezielles Futter für Jungtiere erhalten
- Häufigere, kleinere Mahlzeiten (3-4 Mal täglich)
- Allmählicher Übergang zu Erwachsenenfutter mit etwa 1 Jahr
Erwachsene Tiere
- Regelmäßige Fütterungszeiten (1-2 Mal täglich für Hunde, mehrere kleine Mahlzeiten für Katzen)
- Menge an Aktivitätslevel und Stoffwechsel anpassen
- Ausgewogenes Futter, das alle Nährstoffe enthält
Senioren
- Geringerer Kalorienbedarf durch verlangsamten Stoffwechsel
- Spezielle Seniorenfutterformeln mit angepasstem Mineralstoffgehalt
- Ggf. leichter verdauliche Proteine
- Evtl. Nahrungsergänzungsmittel für Gelenke oder andere altersbedingte Probleme (nach Rücksprache mit dem Tierarzt)
Spezielle Ernährungsbedürfnisse
Manche Haustiere haben spezielle Ernährungsbedürfnisse aufgrund von:
Gewichtsproblemen
Übergewicht ist ein zunehmendes Problem bei Haustieren und kann zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen. Wenn Ihr Haustier übergewichtig ist:
- Reduzieren Sie die Kalorienzufuhr (spezielles Diätfutter kann helfen)
- Vermeiden Sie Tischabfälle und zu viele Leckerlis
- Steigern Sie die körperliche Aktivität
- Füttern Sie zu festgelegten Zeiten statt nach Belieben
Medizinischen Zuständen
Bestimmte medizinische Zustände erfordern spezielle Diäten:
- Nierenprobleme: Reduzierter Proteingehalt, kontrollierter Phosphorgehalt
- Diabetes: Kontrollierter Kohlenhydratgehalt, regelmäßige Fütterungszeiten
- Leberprobleme: Leicht verdauliche Proteine, reduzierter Kupfergehalt
- Zahnprobleme: Weichfutter oder speziell formuliertes Trockenfutter
Für Haustiere mit medizinischen Problemen ist es besonders wichtig, die Ernährung mit dem Tierarzt abzusprechen.

Bei speziellen Ernährungsbedürfnissen sollten Sie einen Tierarzt konsultieren.
Tipps für eine gesunde Fütterung
- Regelmäßige Mahlzeiten: Füttern Sie Ihr Haustier zu festen Zeiten, um einen regelmäßigen Verdauungsrhythmus zu fördern.
- Angemessene Portionen: Achten Sie auf die empfohlenen Portionsgrößen auf der Futterverpackung und passen Sie diese an die Bedürfnisse Ihres Haustieres an.
- Frisches Wasser: Stellen Sie immer frisches Wasser zur Verfügung und reinigen Sie den Napf regelmäßig.
- Langsame Futterumstellungen: Ändern Sie die Ernährung Ihres Haustieres immer langsam über einen Zeitraum von 7-10 Tagen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
- Überwachen Sie das Gewicht: Wiegen Sie Ihr Haustier regelmäßig und passen Sie die Futtermenge entsprechend an.
- Begrenzen Sie Leckerlis: Leckerlis sollten nicht mehr als 10% der täglichen Kalorienzufuhr ausmachen.
- Lesen Sie Etiketten: Achten Sie auf die Zutatenliste und Nährwertangaben bei kommerziellem Futter.
- Beobachten Sie Ihr Haustier: Achten Sie auf Anzeichen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien wie Juckreiz, Durchfall oder Erbrechen.
Fazit
Die richtige Ernährung ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Haustieres. Obwohl es viele verschiedene Meinungen und Ansätze zur Tierernährung gibt, ist es wichtig, die grundlegenden Nährstoffbedürfnisse Ihres Haustieres zu verstehen und eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.
Konsultieren Sie bei Fragen oder Bedenken bezüglich der Ernährung Ihres Haustieres immer einen Tierarzt oder einen spezialisierten Tiernährungsberater. Sie können individuelle Empfehlungen basierend auf Alter, Rasse, Gesundheitszustand und Lebensstil Ihres Haustieres geben.
Mit der richtigen Ernährung tragen Sie dazu bei, dass Ihr pelziger Freund ein langes, gesundes und glückliches Leben führen kann.
Kommentare (3)
Sehr informativer Artikel! Ich habe kürzlich auf hochwertiges Futter für meinen Hund umgestellt und merke bereits den Unterschied in seinem Fell und seiner Energie. Die Liste mit gefährlichen Lebensmitteln war besonders hilfreich, einige davon kannte ich noch nicht.
Ich überlege, meiner Katze selbstgemachtes Futter zu geben. Hat jemand Erfahrung damit? Gibt es gute Rezepte, die alle notwendigen Nährstoffe enthalten?
@Jens: Ich mache seit einem Jahr selbst Futter für meine Katze. Es ist wichtig, sich vorher gut zu informieren, da Katzen bestimmte Nährstoffe wie Taurin benötigen, die in pflanzlichen Lebensmitteln nicht vorkommen. Ich habe ein gutes Buch zu diesem Thema gefunden und spreche regelmäßig mit meinem Tierarzt. Meine Katze ist sehr gesund und hat ein wunderschönes Fell!
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